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Großsteingräber Drosa und Wulfen

Neben Wallanlagen sind Grabhügel die letzten oberirdisch sichtbaren Zeugnisse einer längst vergangenen Kultur. Die monumentalen Zeugen der Jungsteinzeit sind zugleich die südlichsten Megalithgräber Mitteleuropas. Eines der schönsten säumt die Höhe über dem Elbeurstromtal bei Drosa. Weitere befinden sich in Wulfen, Schortewitz, Gehrden und im Außenbereich des Köthener Schlosses. Die Hünen- oder Ganggräber waren Grabstätten von Großfamilien.

Der archäologische Fundreichtum der Landschaft spiegelt sich in einer der umfangreichsten und bedeutungsvollsten Sammlungen Mitteldeutschlands wieder. Im Ferdinandsbau des Köthener Schlosses informiert die archäologische Ausstellung anhand ausgewählter Relikte anschaulich über die Geschichte des Köthener Landes.

Aus gewaltigen Steinen errichteten die Menschen der Jungsteinzeit - dem Neolithikum - Großsteingräber als Grabstätten für ihre Toten. Neben der Jagd betrieben die in dieser Zeit sesshaft gewordenen Menschen auch Ackerbau und Viehzucht. Die Töpfer der jüngeren Steinzeit verzierten bereits ihre gefertigten Gefäße. Man ist immer wieder erstaunt, wie es den Erbauern möglich war, mit einfachsten Mitteln diese monumentalen Grabstätten zu errichten. In früheren Jahrhunderten waren die Menschen sehr abergläubisch und hielten vermutlich Teufel oder sogar Riesen für die Großsteingraberbauer. Um viele Großsteingräber entstanden so immer wieder Spukgeschichten, Legenden und Sagen.

Der Teufelskeller - Großsteingrab bei Drosa

Der Ort Drosa liegt etwa 8,5 km nordwestlich von der Kreisstadt Köthen (Anhalt). Bereits ab der Ortsmitte von Drosa ist das Großsteingrab ausgeschildert und gut zu finden. Ein kleiner Park- und Rastplatz ganz in der Nähe lädt zum Verweilen ein. In einer Kleingartenanlage nördlich der Gemeinde befindet sich das monumentale 5.000 Jahre alte Megalithgrab - der so genannte "Teufelskeller". Es ist ein Teil der jungsteinzeitlichen Steinarchitektur und gehört zur archäologischen Besonderheit unserer Region.

Erhalten sind noch sechs Tragsteine aus Granit und ein gewaltiger Deckstein. Die trapezförmige Grabkammer war Westnordwest-Ostsüdost ausgerichtet und das Innenmaß beträgt über neun Meter. Die schmalen Seiten sind innen zwischen 1,25 und 2,30 Meter breit. Die Tragsteine waren von einer bis zu einem Meter dicken Lehmschicht umgeben. Die Fugen wurden damals mit Steinen und Erde ausgefüllt. An der südlichen Seite befand sich ein breiter Gang, durch welchen die Toten zur Beisetzung in das Grab getragen wurden. Den Gang und die Grabkammer trennte ein Schwellstein. Eine Kalksteinplattenschicht bildete den Boden des Grabes, auf der die Reste der Skelette in zwei Bestattungsschichten aufeinander lagen. Umfangreiche Beigaben wurden im Grab gefunden, so z.B. Gefäße, Feuersteinwerkzeuge, Tierzähne, ein Steinbeil, eine Knochennadel und ein Kupferblechröllchen.

Der Name "Teufelskeller" ist vermutlich in der christlichen Zeit von der Geistlichkeit erdacht worden, die durch Nennung des Teufels die Bewohner von dem Besuch der heidnischen Stätte abhalten wollte.

Hoher Berg - Großsteingrab von Wulfen

Nur zwei Kilometer östlich von Drosa und nordwestlich von Köthen (Anhalt) an der Bahnstrecke nach Magdeburg liegt Wulfen. Ein 3,60 Meter langes, aus Findlingen errichtetes Ganggrab in Wulfen, steht mitten im Ort am Hohen Berg. Es steht auf einer Anhöhe über dem Elbstromtal und war zur Zeit seiner Erbauung sicher ein markanter Punkt in der Landschaft. Die verhältnismäßig hohe Kammer besitzt drei Decksteine, einen Gang und ist frühgeschichtlich als die wichtigste und reichste Fundstätte von Anhalt zu betrachten. Die Funde: Feuersteine, Gefäße und Urnen. 

Von Köthen (Anhalt) kommend, fährt man kurz nach dem Ortseingangsschild Wulfen links in die Straße "Hoher Berg" ein und erreicht dann, sich rechts haltend, direkt die Grabstätte.