Gemeinsame Lösung für den Krankenhausstandort Zerbst: Landkreis und Helios in intensiven Gesprächen
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und die Helios Kliniken GmbH haben sich nach intensiven und konstruktiven Gesprächen auf erste Eckpunkte für die Zukunft des Krankenhausstandortes Zerbst verständigt. Ziel ist eine moderne und dauerhaft tragfähige Gesundheitsversorgung für die Region in kommunaler Trägerschaft. Die Zentrale Notaufnahme bleibt dabei ausdrücklich erhalten.
Geplant ist, dass der Landkreis zum 1. März 2026 die Verantwortung für den Klinikbetrieb übernimmt. Bis dahin wird Helios den Betrieb in reduzierter Form fortführen. Der gesamte Verhandlungsprozess wurde fachlich von der Beratungs- und Managementgesellschaft HC&S begleitet.
"Für unseren Landkreis ist klar: Zerbst braucht ein eigenes Krankenhaus. Die Landesebene hat die Versorgungsrelevanz bestätigt und wir sorgen jetzt dafür, dass der Standort eine Zukunft bekommt“, so Landrat Andy Grabner (CDU). „Der Weg ist ambitioniert, aber wir arbeiten mit Helios an einer Lösung, die den Übergang möglich macht. Jetzt geht es darum, gemeinsam den Einstieg in eine moderne und verlässliche Versorgungsstruktur umzusetzen.“
Vorgesehen ist, dass Zerbst künftig als sogenanntes Level-1n-Krankenhaus betrieben wird. Dabei handelt es sich im Sinne der aktuellen Krankenhausreform um ein modernes Grundversorgungskrankenhaus, das die wohnortnahe medizinische Basisversorgung sicherstellt. Es verfügt über eine Notaufnahme, hält zentrale Fachbereiche wie Innere Medizin und Chirurgie vor und kann Patienten auch in akuten Situationen direkt vor Ort versorgen. Die Zentrale Notaufnahme bleibt in Zerbst entsprechend erhalten. Im Landeskrankenhausplan ist der Standort derzeit mit 157 Betten ausgewiesen. In Zukunft wird die Bettenzahl dem tatsächlichen Bedarf angepasst, orientiert an der realen Inanspruchnahme und der Auslastung der vergangenen zwei Jahre. Auf jeden Fall sollen insgesamt mindestens 60 Betten dauerhaft betrieben werden. Dabei ist die Einrichtung einer Geriatrie, einer Abteilung für die medizinische Versorgung älterer Menschen, angedacht, um der demografischen Entwicklung im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Rechnung zu tragen.
Helios unterstützt das Vorhaben des Landkreises. Entgegen den ursprünglichen Plänen wird Helios daher den stationären Betrieb nun doch nicht komplett einstellen, sondern bis zur geplanten Übertragung Ende Februar eine reduzierte stationäre Versorgung und NotfallVersorgung aufrechterhalten.
„Für die Menschen in Zerbst ist es wichtig, dass der Standort erhalten bleibt. Das begrüße ich ausdrücklich“, sagt Zerbsts Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD). Die getroffene Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien. Am 4. Dezember befasst sich zunächst der Kreis- und Finanzausschuss mit dem Thema, am 11. Dezember folgt die nächste Kreistagssitzung. Sollte weiterer Entscheidungsbedarf bestehen, kann kurzfristig eine Sondersitzung einberufen werden, um die erforderlichen Beschlüsse zu fassen.