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Der Sachsenspiegel in Reppichau


Was ist Recht, was Unrecht? In Anhalt, in Holstein und in Thüringen schlugen Richter noch bis 1900 in einem Werk nach, aus dem fast 700 Jahre Recht gesprochen wurde – dem „Sachsenspiegel“. Zu verdanken ist dieser dem Ritter Eike von Repgow, der etwa von 1180 bis 1235 in der Grafschaft Serimunt, im Dorf Reppichau nahe Aken lebte.

Der „Sachsenspiegel“ ist das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Es galt als Grundlage der Rechtsprechung in Deutschland und in weiten Teilen Ost- und Mitteleuropas und war zugleich das erste Prosawerk in deutscher Sprache.

Reppichau, das sich heute „Eike-von-Repgow-Dorf“ nennt, erweist seinem Sohn alle Ehre. Es entwickelte sich zu einem Freilichtmuseum für „Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte“ und ist einmalig in Deutschland. Prachtvolle Metallplastiken sind in der ganzen Ortschaft aufgestellt. Wunderschöne Fassadenbemalungen an schmucken Häusern, ein herrlicher Kirchpark, ein Museum in der alten Mühle und ein Informationszentrum mit einem prachtvollen Rittersaal zeigen das Leben und die Rechtsprechung des Mittelalters auf. Die Darstellungen wurden originalgetreu aus den vier einzigartigen Bilderhandschriften der Heidelberger, Oldenburger, Dresdner und der Wolfenbütteler Sachsenspiegel wiedergegeben.

Wer kennt nicht den Ausspruch "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"? Dieser Spruch stammt aus dem Sachsenspiegel und gilt heute noch, so zum Beispiel im Patentrecht.

Der Besucher wird von der Ausstellung, in der Dorf- und Heimatgeschichte liebevoll dargestellt sind, begeistert sein. Die Darstellungen aus dem Sachsenspiegel wiederum bringen dem Interessierten viel Neues und auch Althergebrachtes nahe. Der „Sachsenspiegel“ gilt als Kulturerbe Europas und ist ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal des Landes Sachsen-Anhalt.