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Die Musiker Fasch


Johann Friedrich Fasch (1688 - 1758) und Carl Friedrich Christian Fasch (1736-1800), Vater und Sohn, haben - jeder auf seine Weise - deutsche Musikgeschichte geschrieben: der Ältere als Anhalt-Zerbster Hofkapellmeister, der Jüngere als Begründer der Sing-Akademie zu Berlin.

Aus Thüringen stammend und über ein beachtliches musikalisches Talent verfügend, besuchte Johann Friedrich Fasch in Leipzig die Thomasschule, eignete sich autodidaktisch das Spiel auf verschiedenen Instrumenten an und gründete nach dem Vorbild Telemanns ein zweites Collegium musicum. Studienreisen u. a. nach Bayreuth, Darmstadt, Prag und Dresden formten seinen unverwechselbaren Stil. 1722 war er an den Zerbster Hof gekommen, wenige Monate danach schlug er die vakante Stelle des Thomaskantors aus - die statt seiner Johann Sebastian Bach übernehmen sollte, weil er kein Latein unterrichten wollte. 36 Jahre lang wirkte er in Zerbst als Hofkapellmeister, schrieb für seine Herrschaft und die repräsentativen Höfe in Dresden, Darmstadt und Köthen Kirchen-, Kammer- und Orchestermusik und galt neben Telemann als der Meister der Ouvertürensuite.

Carl Fasch hatte eine erste solide musikalische Ausbildung beim Vater in Zerbst erhalten, wurde später zweiter Hof-Cembalist neben Carl Philipp Emanuel Bach bei König Friedrich II. von Preußen in Berlin. Das bekannteste Werk seines von ihm selbst großenteils vernichteten Oeuvres ist die 16-stimmige Messe.

Im Konzertbetrieb wurden Vater und Sohn Fasch lange Zeit wenig beachtet, doch genießen sie seit den 1980er Jahren, z. B. durch Startrompeter und Fasch-Preisträger Ludwig Güttler mit Faschs berühmten Trompeterkonzert, eine regionale und internationale Renaissance.

Die in Zerbst gegründete Internationale Fasch-Gesellschaft, die das Erbe beider Musiker bewahrt und erforscht, veranstaltet alle zwei Jahre jeweils im April Internationale Fasch-Festtage mit Fasch-Preis-Verleihung und wissenschaftlicher Konferenz. Die Festivals haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Werke Faschs wieder stärker ins musikalische Bewusstsein zurückgeholt werden.