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Juni 2018: Eine Begegnung unter Freunden

Eigentlich war es ein offizielles Treffen der Verwaltungen der Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Pszczyna. Aber genau genommen war der mehrtägige Aufenthalt der Verwaltung aus dem Powiat Pszczyna in Anhalt-Bitterfeld ein Familientreffen, eine Begegnung unter Freunden. Man kennt sich, respektiert sich, ist sich vertraut. Das wird nicht nur bei der Begrüßung der beiden Landräte deutlich.

Die polnischen Gäste wurden von ihren Kollegen und Freunden aus Anhalt-Bitterfeld in Bitterfeld-Wolfen im Empfang genommen; es gab herzliche Szenen und natürlich eine Begrüßung mit vielen Küsschen. Man freute sich auf beiden Seiten über das Wiedersehen. Allerdings bleib nicht viel Zeit, dass Wiedersehen zu genießen, denn die polnischen KollegInnen waren Gäste der Ausstellungseröffnung „Wir hier!, einer autobiografischen Ausstellung über die Arbeit und das Leben in der Chemieregion Bitterfeld-Wolfen im Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Die Ausstellung verschaffte einen kleinen Einblick in die Zeitgeschichte der Chemieregion und bot die Gelegenheit ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Gastgeber hatten ein straffes Programm für die Delegation unter Leitung des polnischen Landrates Pawel Sadza vorbereitet – nicht wissend, dass der Wettergott es zu gut meinte. Aber in der Regel meckert man ja gerne über das Wetter. Entweder ist es zu kalt oder zu heiß, zu trocken oder zu feucht. .. Während des diesjährigen Treffens der Verwaltungen des Powiat Pszczyna und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld meinte es die Sonne allerdings mehr als gut.

Bei glühender Hitze begaben sich am ersten Tag des Besuches alle Teilnehmer auf einen Stadtrundgang durch das 1000-jährige Zerbst/ Anhalt. Nach dem offiziellen Willkommen durch den Bürgermeister der Stadt, Herrn Dittmann, erfuhren die Gäste Geschichte und Geschichtchen über Roland, die Butterjungfer, die historische Stadtmauer, Kirchen und Klöster. Krönender Abschluss war der Aufstieg zum Turm der St. Nicolai Kirche mit einem grandiosen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung.

Da die Zerbster behaupten, den besten Spargel weit und breit anzubauen, forderte das forderte geradezu zu einem Spargeltestessen heraus. Die polnischen Gäste konnten sich davon überzeugen, dass in Zerbst nur frisch geernteter Spargel auf den Tisch kommt und vergaben für das Spargelmenü die Note „ausgezeichnet“.

Gestärkt startete die Gäste dann in Richtung Kulturzentrum „Stärkefabrik“. Hier berichtete der Ortsbürgermeister von der Umwandlung der einstigen Fabrik in ein Kulturzentrum. „Phantastisch, großartig“ – so die Superlative auch für das Dorfkirchenmuseum des kleinen Ortes. Sofort wurden Kontakte ausgetauscht, denn ein ähnliches Kleinod haben mehrere kleine Dörfer des Powiates Pszczyna mit den alten Holzkirchen. Nach einer Besichtigung des Infozentrum der Getec green energie AG sowie der Franciseum Bibliothek ging der erste Tag bei einem zünftigen Rolandschmaus und interessanten Gesprächen zu Ende. Man schwelgte in Erinnerungen, hatte erste neue Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit und kam immer wieder darauf zurück, wie wertvoll die Partnerschaft zwischen dem Powiat Pszczyna und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist.

Zerbst ohne das Schloss und Katharina II – undenkbar! So war es nur folgerichtig, den zweiten Besuchstag in „hochfürstlichen Gefilden“ zu starten. Der Vorsitzende des Förderverein Schloss Zerbst e.V. begrüße die Gäste im Schloss, holte seinen mächtigen Schlüsselbund mit dutzenden Schlüssel mit farbigen Schildchen hervor und begann die Zeitreise durch die zahlreichen Räume des Schlosses Zerbst, die seit 2003 wieder nutzbar gemacht worden sind.

Während eines Rundgangs im Schloss und im Schlossgarten mit seinem Katharina Denkmal konnten die Gäste erahnen, um welch imposantes Bauwerk es sich einst handelte und welchen Anteil der Förderverein Schloss Zerbst e. V. am Erhalt des kulturhistorisch bedeutenden Bauwerks hat. Selbst Katharina II, Prinzessin von Anhalt-Zerbst, Zarin von Russland ließ es sich an diesem Tag nicht nehmen, die Gäste höchst persönlich zu begrüßen. Die Besichtigung der historischen Burganlage Walternienburg sowie das Umweltzentrum Ronney rundeten Tag 2 des Besuches ab.

Im Kornmuseum Nutha war dann bei einem geselligen Beisammensein Zeit, u.a. mit Mitgliedern des Kreistages die Tage Revue passieren zu lassen und sich für weitere Treffen zu verabreden. Beide Landräte unterstrichen, dass mit diesem Treffen die deutsch-polnische Freundschaft wieder ein Stück intensiviert wurde und auch weiterhin Bedingungen geschaffen werden, die Partnerschaft zu pflegen und für alle interessierten BürgerInnen erlebbar zu machen.

Einen entspannten Abschluss fand das nunmehr dritte Treffen beider Verwaltungen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im barocken Hecken-Irrgarten von Altjeßnitz. Obwohl ein Gartenplan den richtigen Weg zur Plattform weisen sollte, war es nicht ganz so einfach, sich im Irrgarten zurecht zu finden. Wichtig war jedoch der gemeinsame Spaß, den alle hatten.

Dann hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Partnerschaftstreffen erneut viel zu schnell vorbei gegangen war. Nach einem leckeren Mittagessen am Großen Goitzschesee sowie Abschieds- und Dankesworten, folgte das „Auf Wiedersehen - Do widzenia“, bei dem so manche Träne rollte.

Als Fazit bleibt festzuhalten: es waren unvergessliche Tage, geprägt von herzlicher Freundschaft und einer entspannten, fast familiären und fröhlichen Atmosphäre.