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Seniorenbeirat aus dem Partnerlandkreis Pszczyna besuchte Anhalt-Bitterfeld

Seniorenbeirat aus dem Partnerlandkreis Pszczyna besuchte Anhalt-Bitterfeld

Die Wiedersehensfreude der Mitglieder der Seniorenbeiräte des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und des polnischen Partnerlandkreises Pszczyna war groß. Die Gäste aus Pszczyna besuchten am 17. und 18. Oktober 2023 unseren Landkreis. Man kannte sich bereits vom ersten Treffen im Mai im polnischen Pszczyna und irgendwie hatte man das Gefühl, das Treffen wäre erst gestern gewesen. Dabei hätte man gar nicht gedacht, dass man sich so schnell wiedersehen wird! Aber, der Funke zwischen beiden Beiräten sprang bei der ersten Begegnung sofort über und man war sich einig, die Zusammenarbeit aufzubauen und kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Am ersten Tag machten die Seniorinnen und Senioren Station in der Kreisstadt Köthen (Anhalt). Nach der herzlichen Begrüßung durch Bürgermeisterin Christina Buchheim im historischen Ratssaal erfuhren die Gäste viele Details zur gesundheitlichen Versorgung älterer Menschen in Deutschland und zu Angeboten von vollstationärer, teilstationärer und ambulanter Pflege. Schnell wurden hier die Unterschiede in beiden Landkreisen deutlich, insbesondere, dass in Polen ein Großteil der Pflege über Familie und Nachbarn abgedeckt wird. Der Austausch erfolgte so intensiv, dass man beinahe die Zeit vergessen hätte.  Aber noch rechtzeitig erreichten alle Teilnehmer die Köthener Stadtkirche. Ein Mitglied des Seniorenbeirates hatte kurzfristig die Teilnahme an einem Orgelkonzert organisiert. Im Anschluss daran erkundeten sie die Stadt Köthen und wandelten mit einer Gästeführerin auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte. Dieser Rundgang endete mit einer Besichtigung des Spiegelsaales im Schloss Köthen.

Mit den vielen Eindrücken im Gepäck, der Zeitplan war bei weitem überschritten, wurde die Delegation sehr herzlich in den Räumlichkeiten der Kreisvolkshochschule Anhalt-Bitterfeld willkommen geheißen. Bei Kartoffelsalat und Würstchen stärkten sich die Mitglieder und tauschten sich über die verschiedensten Dinge aus. Es war toll mit anzusehen, wie unkompliziert man ins Gespräch kam und wie wissbegierig die Mitglieder beider Seniorenbeiräte waren. Es gab so viele Themen, die angesprochen wurden bzw. auf Grund des akuten Zeitmangels auf das nächste Treffen verschoben werden mussten. Es gab, wie schon im Mai, keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Man kommunizierte mit Händen und Füßen sowie Übersetzungsportalen im Internet.

Für den offiziellen Teil zum Thema „Lebenslanges Lernen in Anhalt-Bitterfeld“, wie auch für alle weiteren Fachthemen, wurde die Gruppe von einer Übersetzerin aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld unterstützt. Das Thema des Lebenslangen Lernens ist auch im polnischen Powiat ein großes Thema, denn es gibt dort z.B. auch eine Universität des dritten Lebensalters, einer Art Kreisvolkshochschule nur für Senioren. Dies war auch der Anknüpfungspunkt für die Diskussion. Überwältigt waren die Mitglieder des Seniorenbeirates Anhalt-Bitterfeld von den zahlreichen Angeboten für Senioren in den polnischen Gemeinden. Anders als hier in Anhalt-Bitterfeld gibt es fast flächendeckend kommunal unterstütze und von Mitteln der EU finanzierte Seniorenclubs mit einer unwahrscheinlich hohen Mitgliederzahl.

Der anstrengende Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen. Doch wer denkt, dass hier nur geschlemmt wurde liegt falsch, denn Hauptgesprächsthema war die Vorbereitung der Teilnahme beider Seniorenbeiräte und einer lokalen Kureinrichtung aus dem Powiat Pszczyna zum Seniorentag 2024 der Stadt Bitterfeld-Wolfen.

Der zweite und leider schon letzte Tag führte die Gäste in das Goitzsche Klinikum Bitterfeld. Sie erhielten hier einen kurzen Überblick über die Angebote des Klinikums, insbesondere für ältere Menschen. Konzentriert verfolgten die Gäste in Anwesenheit von Landrat Andy Grabner den Worten des Leiters der Geriatrie und geriatrischen Tagesklinik des Goitzsche Klinikums, Dipl.- Med. Roberto Schnabel, unternahmen selbst verschiedene Funktionstests, unter anderem auch im Therapiegarten, und erhielten interessante Einblicke in den Klinikalltag. Mit großem Interesse folgten alle Teilnehmer dem ärztlichen Direktor, Dr. Volker Baumgarten, beim Rundgang durch unterschiedlichste Kliniken des Hauses, wie zum Beispiel die Notfallambulanz, die Unfallchirurgie und das Herzkathederlabor. Es wurde ein kleiner Eindruck darüber vermittelt, wie insbesondere ältere Menschen im Goitzsche Klinikum betreut werden. Der Höhepunkt war die Besichtigung der geriatrischen Abteilung und der geriatrischen Tagesklinik. Für die Gäste aus dem polnischen Powiat Pszczyna war der Besuch des Goitzsche Klinikums ein ganz besonderer Augenblick, denn das Gesundheitssystem in Polen und auch das Krankenhaus des Landkreises Pszczyna sind bei weitem nicht miteinander vergleichbar.

Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen im Klinikum war auch schon die Zeit angebrochen, um Auf Wiedersehen zu sagen. Beide Seiten betonten den ausdrücklichen Wunsch sich weiter auszutauschen und gemeinsame Projekte anzugehen.