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Mai 2017: Zu Besuch bei Freunden

Am 12. Mai 2016 haben die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Pszczyna (Polen) im feierlichen Rahmen in Pszczyna die Erklärung über die zukünftige Partnerschaft unterzeichnet. Das ist nunmehr schon wieder über ein Jahr her und Grund genug eine erste Bilanz zu ziehen. Eine Delegation um Landrat Uwe Schulze, mit VertreterInnen des Kreistages Anhalt-Bitterfeld und der Verwaltung waren deshalb vom 19. bis 21. Mai 2017 in Pszczyna zu Gast. Und wie bei einer Geburtstagsfeier üblich wurden viele Glückwünsche und Geschenke überbracht, eine Torte angeschnitten und auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück geblickt.
Zukünftig wird ein Partnerschaftsschild am Hauptverwaltungsgebäude beider Landkreise auf die Partnerschaft hinweisen; ein Geschenk der Delegation aus Anhalt-Bitterfeld. Starost (polnisch für: Landrat) Pawel Sadza überraschte mit einer Torte und einem Wandbild mit typischen Motiven aus der Region Pszczyna – Wisente.
In seiner Rede konnte Starost Pawel Sadza es wohl treffender nicht ausdrücken: „Unsere Partnerschaft besteht (erst) seit einem Jahr. Aber in unseren Herzen fühlen wir uns wie eine Familie, welche sich schon lange kennt.“
Und tatsächlich kann die Partnerschaft schon auf zahlreiche Aktivitäten verweisen, so z.B. auf die sich anbahnende Partnerschaft des Berufsschulzentrum Anhalt-Bitterfeld und der Berufsschule Nr. 1 in Pszczyna oder der bevorstehende Aufenthalt der Auszubildenden des Landkreises in der Partnerverwaltung. Aber auch die Teilnahme einer Abordnung der Powiatsverwaltung um Starost Pawel Sadza sowie einer polnischen Trachtengruppe am Sachsen-Anhalt Tag oder die Teilnahme des Landkreises an den Daisy Days, einem Stadtfest der Stadt Pszczyna, sind Ausdruck für eine gelebte Partnerschaft. Mehr und mehr spricht sich die Partnerschaft in beiden Landkreisen herum und weckt Interesse und Ideen für zukünftige Aktivitäten.
Beide Landräte versprachen auch zukünftig alles dafür zu tun, damit die Partnerschaft lebendig bleibt.
Der Aufenthalt im polnischen Pszczyna war eingerahmt von den Daisy Days, einem großen Stadtfest zu Ehren der englischen Aristokratin Mary Theresa Olivia Cornwallis - West, genannt Daisy, einer der berühmtesten Einwohner der Stadt. Jedes Jahr verwandelt sich der Marktplatz für drei Tage in einen riesigen Garten, namens Daisy. Es ist ein einzigartiges Gartenfest, umrahmt von zahlreichen künstlerischen, musikalischen Veranstaltungen.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld präsentierte sich hierbei mit einem eigenen Stand und brachte den EinwohnerInnen und Gästen den Partnerlandkreis Anhalt-Bitterfeld nahe. Ob durch Gespräche am Marktstand oder einer Verkostung regionaler Leckerbissen der Molkerei Hof Pfaffenhof und der t-bootlers GmbH – Anhalt-Bitterfeld wurde im Partnerlandkreis bekannt gemacht. Dank der Unterstützung einer Deutschlehrerin und vier Schülern einer erweiterten Sprachklasse für Deutschunterricht der Schule Nr. 1 aus Pszczyna war auch die Verständigung kein Problem. Was bleibt sind nette Begebenheiten mit Einheimischen und Gästen, erste Kontakte zu regionalen Erzeugern aus dem Powiat und viele neue Einfälle für eine Zusammenarbeit.
Leider verbindet beide Landkreise auch das Thema Hochwasser/ Hochwasserschutz. Hier will man stärker zusammenarbeiten, sich fachlich austauschen und insbesondere im Nachwuchsbereich auf gemeinsame Interaktionen setzen, denn nicht nur das Hochwasser 2013 war prägend für beide Regionen. Das ist nur ein Ergebnis des Fachaustausches mit Vertretern des Hochwasserschutzes beider Verwaltungen. Vorstellbar sind z.B. gemeinsame Jugendcamps der Feuerwehren, Aktionstage o.ä. Die ersten Kontakte sind geknüpft, jetzt sollen Taten folgen.
Für alle nachhaltig in Erinnerung bleibt der Besuch der Gedenkstatte Auschwitz mit seinem Außenlager Birkenau. Nach einer umfassenden Führung im Stammlager Auschwitz legten Landrat Uwe Schulze und Starost Pawel Sadza Blumengestecke an der sogenannten Todesmauer nieder.
Die Blumenniederlegung in Auschwitz war für beide Landräte nicht nur ein wichtiger symbolischer Akt, sondern eine persönliche Herzensangelegenheit. Gerade der heutigen Zeit ist es von großer Bedeutung, ein gemeinsames Zeichen für Frieden, Toleranz, Respekt und ein menschliches Miteinander zu setzen.
Nun es auch einen 50 Kilogramm schweren Stein mehr für das Friedenszentrum Auschwitz. Der "Erinnerungs- und Friedenshügel" ist eine Initiative von ehemaligen Häftlingen des Lagers und soll an alle Opfer von Völkermord, Diktaturen und Kriegen erinnern und Mahnmal für Frieden und Menschenrechte sein. Die Idee, Steine deutscher Bauwerke nach Auschwitz zu bringen und geht auf die Initiative von Janusz Marszalek, ehemaliger Bürgermeister von Auschwitz und Präsident der polnischen Senioren Union, zuständig für das Friedenszentrums, zurück.
Dieser nahm zuvor den Gedenkstein von Landrat Uwe Schulze, einem echten heimischen Porphyr aus der Kirche zu Brehna stammend, entgegen.
Viel zu schnell vergingen die knapp zwei Tage in unserem Partnerlandkreis. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und dankten für sehr schöne, ausgefüllte und viel zu schnell vergangene Stunden.
Die Partnerschaft zwischen der dem Powiat Pszczyna und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld lebt von ihren Besuchen und dem Informationsaustausch. Schon jetzt freuen wir uns auf das nächste Treffen, schon bald zum Sachsen-Anhalt Tag!
Pożegnanie!